Das Prostatakarzinom
Im ERCM können Patienten mit einem lokal begrenztem Prostatakarzinom Gleason Score 6 oder 7 behandelt werden. Mit dem äußerst präzisen und hochmodernen System wird das Behandlungsspektrum des Prostatakarzinoms um eine schonende Methode erweitert. Bei wiederkehrendem Prostatakrebs, siehe Prostatakarzinom Rezidiv.
Definition des Prostatakarzinoms
Das Prostatakarzinom ist ein bösartiger Tumor, es handelt sich hier um eine Form von Krebs, bei der sich maligne Zellen innerhalb der Prostata bilden und vermehren. Im Verlauf der Erkrankung kann das Prostatakarzinom auf benachbarte Gewebe und Organe wie die Blase oder den Darm übergreifen. In der Regel wachsen Prostatakarzinome in langsam und nicht immer aggressiv, die Wachstumsgeschwindigkeit und das Stadium der Erkrankung variieren von Patient zu Patient. Frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlungsoptionen sind entscheidend, um die Prognose zu verbessern.
Symptome des Prostatakarzinoms
Das Prostatakarzinom kann in seinen Symptomen variieren und ist oft in den frühen Stadien asymptomatisch. Die Anzeichen und Beschwerden sind von verschiedenen Faktoren abhängig, einschließlich des Stadiums und der Ausbreitung des Tumors. Hier sind einige der häufigsten Symptome eines Prostatakarzinoms:
Blasenprobleme: Schwierigkeiten beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, ein schwacher Harnstrahl.
Blut im Urin: Das Auftreten von Blut im Urin kann ein Alarmzeichen sein und erfordert dringende ärztliche Untersuchung.
Rückenschmerzen oder Schmerzen in den Knochen: Fortgeschrittene Prostatakarzinome können sich auf die Knochen ausbreiten und Schmerzen im unteren Rückenbereich oder in den Knochen verursachen.
Gewichtsverlust und allgemeines Unwohlsein: In fortgeschrittenen Stadien kann eine ungewollte Gewichtsabnahme und allgemeines Unwohlsein auftreten.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Entstehung eines Prostatakarzinoms kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Obwohl die genauen Ursachen nicht vollständig geklärt sind, gibt es einige bekannte Risikofaktoren und potenzielle Auslöser, die im Zusammenhang mit einem Prostatakarzinom stehen.
Alter: Das Risiko für die Entwicklung eines Prostatakarzinoms steigt mit dem Alter. Männer über 50 Jahre sind häufiger betroffen, und die meisten Fälle treten bei Männern über 65 Jahren auf.
Genetische Veranlagung: Eine familiäre Vorbelastung kann das Risiko erhöhen. Männer, deren Vater oder Bruder bereits an Prostatakrebs erkrankt waren, haben ein erhöhtes Risiko.
Hormonelle Einflüsse: Hormonelle Veränderungen, insbesondere ein Anstieg des männlichen Sexualhormons Testosteron, können das Wachstum von Prostatakrebszellen fördern.
Entzündungen der Prostata: Chronische Entzündungen oder Infektionen der Prostata können das Risiko leicht erhöhen.
Diagnose
Die Diagnose eines Prostatakarzinoms erfolgt in der Regel im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen oder aufgrund von spezifischen Symptomen. Zu den wichtigsten diagnostischen Verfahren gehören:
Der PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen) ist ein Bluttest, der die Konzentration von PSA im Blut misst. Ein erhöhter PSA-Wert kann auf Prostatakrebs hinweisen, aber auch andere Ursachen haben.
Digitale rektale Untersuchung (DRU): Bei dieser körperlichen Untersuchung tastet der Arzt die Prostata durch das Rektum ab, um nach Veränderungen oder Knoten zu suchen.
Bildgebende Verfahren: Die Magnetresonanztomographie (MRT) und die transrektale Ultraschalluntersuchung (TRUS) ermöglichen eine detaillierte Ansicht der Prostata und können helfen, Tumore zu identifizieren und ihr Ausmaß zu beurteilen.
Gewebeprobe (Biopsie): Wenn Anomalien festgestellt werden, kann eine Gewebeprobe aus der Prostata entnommen und unter dem Mikroskop untersucht werden, um festzustellen, ob Krebszellen vorhanden sind.
Staging-Untersuchungen: Falls ein Prostatakarzinom diagnostiziert wird, können weitere Untersuchungen wie Kernspintomographie (MRT), Knochenszintigraphie oder Positronenemissionstomographie (PET-CT) durchgeführt werden, um das Stadium und die Ausbreitung zu bestimmen.
Prognose des Prostatakarzinoms
Die Prognose für das Prostatakarzinom hängt vor allem von individuellen Faktoren wie dem Gleason-Score, dem PSA-Wert, dem Alter des Patienten und seiner allgemeinen Gesundheit ab. Frühe Diagnose und maßgeschneiderte Behandlungspläne spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Heilungschancen.
Behandlungsoptionen beim Prostatakarzinom
Die Wahl der richtigen Behandlungsoption für Prostatakarzinome hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Stadiums der Erkrankung, des Gesundheitszustands des Patienten und seiner persönlichen Präferenzen.
Chirurgische Entfernung (Prostatektomie): Die Prostata chirurgisch entfernt, dies kann offen, laparoskopisch oder robotisch-assistiert durchgeführt werden. Es ist eine häufige Option für lokal begrenzte Tumore.
Strahlentherapie: werden in zwei Arten unterschieden.
Externe Strahlentherapie: Ein Strahl von außen zielt auf die Prostata und zerstört die Krebszellen. Dies ist oft eine Wahl für Patienten, die nicht operiert werden können.
Brachytherapie (Seeds): Bei dieser Methode werden radioaktive Samen direkt in die Prostata implantiert, um die Krebszellen zu bestrahlen.
Radiochirurgische Behandlung (Cyberknife-Therapie): Die Cyberknife-Behandlung ist eine präzise Form der Strahlentherapie, die hochdosierte Strahlung auf den Tumor richtet und umliegendes Gewebe schont.
Hormontherapie: Diese Therapie zielt darauf ab, die Produktion von Testosteron zu unterdrücken, da dieses Hormon das Wachstum von Prostatakrebs fördert. Hormontherapie kann allein oder in Kombination mit anderen Behandlungen eingesetzt werden.
Aktive Überwachung (Active Surveillance): In bestimmten Fällen, insbesondere bei langsamen und wenig aggressiven Tumoren, wird auf eine sofortige Behandlung verzichtet. Stattdessen werden regelmäßige Kontrollen durchgeführt, um den Tumorverlauf zu überwachen. Die Behandlung kann bei Bedarf später begonnen werden.
Gleason-Wert | Histologisches Muster |
6 | Gut differenziert (niedriger Grad) |
7 | Mittelgradig differenziert |
3+4 | Gleason 3 (primär) und Gleason 4 (sekundär) |
4+3 | Gleason 4 (primär) und Gleason 3 (sekundär) |
8 | Schlecht differenziert |
9-10 | Sehr schlecht differenziert |
Radiochirurgische Behandlung bei Prostatakarzinomen
Die Cyberknife-Radiochirurgie ist eine sichere Methode zur Behandlung von Prostatakarzinomen (Gleason 6 und 7). Sie ermöglicht eine präzise Bestrahlung des Tumors, wodurch umliegendes Gewebe geschont wird, und die Prostata bleibt erhalten. Langzeitdaten von tausenden Patienten mit bis zu zehn Jahren Nachbeobachtung zeigen vielversprechende Ergebnisse.
Vor der Behandlung werden kleine Goldmarker in die Prostata eingesetzt, um die genaue Position für das Cyberknife zu bestimmen. Dieser Eingriff erfolgt kurz vor der Radiochirurgie und ist in der Regel komplikationsarm, kann aber in seltenen Fällen zu Blutungen oder Infektionen führen, weshalb eine Antibiotikatherapie durchgeführt wird.
Nebenwirkungen
Durch eine radiochirurgische Behandlung kann es trotz sorgfältiger Planung und Durchführung zu Nebenwirkungen kommen. Die meisten Beschwerden bilden sich in der Regel nach einigen Tagen (oder Wochen) zurück. Bei einem kleinen Teil der Patienten (weniger als 5 Prozent) bleiben die Beschwerden auch länger bestehen. Als Spätfolgen können gelegentlich unten aufgeführte Veränderungen an Darm und Harnblase fortbestehen. In den meisten Fällen lassen sich die Beschwerden behandeln und bilden sich dadurch zurück oder verbessern sich deutlich.
Nach der Behandlung kann es zu vermehrtem Stuhl- und Harndrang kommen. Auch kann das Wasserlassen mit Beschwerden (häufiges Wasserlassen, Brennen, schwacher Harnstrahl) einhergehen.
Es können selten Blähungen (meist ernährungsabhängig), und sehr selten Durchfälle auftreten. Selten kommt es nach der Therapie zu Schleim- und Blutabgängen beim Stuhlgang, unwillkürlichem Urinverlust und blutigem Urin.
Die wesentlichste Spätnebenwirkung ist bei ansonsten gesunden Patienten das seltene Ereignis einer Einengung der Harnröhre (ca. 2-3 %), die aber in der Regel durch Bougierungen (Aufweitung) erfolgreich behandelt werden kann.
Höchst selten sind ernstere Nebenwirkungen wie Fistelbildungen zwischen Darm und Blase auf der Basis von chronischen Geschwüren in der Schleimhaut des Enddarms oder der Blase. Verklebungen und Verengungen von Darmschlingen treten fast nie auf.
Sollte bei Ihnen vor der Therapie eine normale Erektionsfähigkeit bestehen, so besteht ein Risiko von ca. 20 %, dass sich diese im Laufe von 12-18 Monaten verschlechtert. Bei diesen Erektionsstörungen können bestimmte Medikamente wieder eine weitgehend normale sexuelle Aktivität ermöglichen.
Nachsorge
Selbst nach einer erfolgreichen Cyberknife-Therapie zur Behandlung eines Prostatakarzinoms ist eine sorgfältige Nachsorge von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass der Heilungsprozess optimal verläuft und eventuelle Rückfälle frühzeitig erkannt werden. Hier sind wichtige Informationen zur Nachsorge:
Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen: Nach Abschluss der Cyberknife-Therapie wird ein individueller Nachsorgeplan erstellt. Der Plan umfasst regelmäßige Termine für PSA-Tests (Prostataspezifisches Antigen) und bildgebende Untersuchungen wie MRT oder CT-Scans. Die PSA-Werte dienen als Marker für den Erfolg der Therapie und werden sorgfältig überwacht. Die Bildgebung ermöglicht es, Veränderungen in der Prostata zu identifizieren und zu bewerten.
Monitoring von Nebenwirkungen: Nebenwirkungen der Cyberknife-Therapie, wie vermehrten Harndrang, vorübergehende Schmerzen oder Veränderungen beim Wasserlassen sollten beobachtet werden und evaluiert werden, um die Lebensqualität nach der Behandlung bestmöglich zu gewähren.
Cyberknife-Technologie zur Behandlung des Prostatakarzinoms
Ronald H.
Die Behandlung meines Prostatakrebs mit der Cyberknife-Methode hat meine Lebensqualität erhalten