Was sind Angiome?
Angiome oder arteriovenöse Malformationen (AVM) sind meistens angeborene Gefäßmissbildungen, die aus einem Kurzschluss (Nidus) von zuführenden Gefäßen (Arterien) und abfließenden Gefäßen (Vene) bestehen.
Symptome
Durch Angiome können unterschiedliche Symptome ausgelöst werden. Häufig sind Kopfschmerzen, epileptische Anfälle und Lähmungen sowie, je nach Lokalisation des Angioms, auch Sprach- oder Gedächtnisleistungsstörungen vorhanden. Das Hauptproblem bei Angiomen ist jedoch die Gefahr einer spontan auftretenden Hirnblutung. Hier wird das Blutungsrisiko in größeren Studien bei AV-Angiomen mit einer Blutungswahrscheinlichkeit von etwa 1 bis 2 % pro Jahr angegeben. Bei großen Angiomen, die bereits geblutet haben, ist die Blutungswahrscheinlichkeit höher.
Methoden der Angiom-Behandlung
Prinzipiell stehen bei Angiomen drei Behandlungsmethoden zur Verfügung:
- Die endovaskuläre Behandlung, d.h. der Verschluss der zu- und abführenden Gefäße mit Klebstoff oder Partikeln sowie mit kleinen Spiralen über einen Katheter, der in das Angiom eingebracht wird.
- Die stereotaktisch-radiochirurgische Behandlung (Cyberknife- oder ZAP-X Methode), d.h. die gezielte Einzeitbestrahlung des Angioms, wobei sich die Strahlen im Zentrum des Angioms (dem sogenannten Nidus) bündeln und somit langfristig einen bestrahlungsinduzierten Verschluss der Angiomgefäße unter Schonung der restlichen, normalen Hirndurchblutung bewirken.
- Die mikrochirurgische operative Behandlung, d.h. die komplette Entfernung des Angioms mit selektivem Verschluss der zu- und abfließenden Gefäße unter Schonung der umgebenden Hirngefäße.
Ziel der Behandlung
Links: frontale AVM im MRT, rechts DSA
Ziel der Behandlung ist, das Angiom komplett auszuschalten, denn nur so besteht kein weiteres Blutungsrisiko. Somit muss immer sorgfältig abgewogen werden, welches Behandlungsverfahren zum Einsatz kommt. Gegebenenfalls ist auch die Kombination der unterschiedlichen Behandlungsmethoden notwendig, um ein Angiom-Verschluss zu erzielen.
Da es sich hierbei um komplexe medizinische Sachverhalte handelt, ist es bei diesem Krankheitsbild besonders wichtig, die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten im Vorfeld persönlich zu besprechen. Im ERCM werden die individuellen Fälle im Rahmen der wöchentlich stattfindenden Neurovaskulären Konferenz mit den Kollegen des Schlaganfallzentrums des Klinikum Großhadern der Universität München (LMU) besprochen.
Ute H.
„Die ambulante Behandlung meiner Gefäßgeschwulst im Gehirn habe ich sehr gut vertragen und bin danach direkt mit der U-Bahn nach Hause gefahren.“
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