Nicht jedes spinale Meningeom muss sofort behandelt werden. Je nach Größe kann es vorerst beobachtet werden (Verlaufskontrolle). Bei Beschwerden des Patienten, wie zum Beispiel neurologischen Auffälligkeiten, sollte eine Therapie erwogen werden. Neben anderen Methoden ist auch eine Cyberknife-Behandlung möglich.
Operation bei spinalen Meningeomen
Bei der mikrochirurgischen Operation wird eine möglichst komplette operative Entfernung des spinalen Meningeoms angestrebt. In mehr als 90 % der Fälle kann ein Tumor komplett entfernt werden. Neu aufgetretene sensible Störungen kann es nach einer Operation geben, sie bilden sich in der Regel innerhalb des ersten Jahres zurück. Wiederholte Tumorentfernungen bei unvollständiger Resektion oder Nachwachsen sind möglich. In vielen Fällen von Restmeningeomen wird eine computer- oder kernspintomographische Verlaufsuntersuchung angestrebt, da u.U. ein jahrelanger Wachstumsstillstand eintreten kann.
Strahlentherapie bei spinalen Meningeomen
Die gutartigen Meningeome besitzen eine geringe Empfindlichkeit für die konventionelle Bestrahlung. Bei der konventionellen Strahlentherapie muss fraktioniert werden, da das Rückenmark sowie die Nervenwurzeln im Strahlenfeld liegen. Die Schäden am gesunden Gewebe sollen so minimiert werden. Für Patienten können bei dieser Methode zwischen elf bis 25 Behandlungssitzungen über zwei bis vier Wochen notwendig sein.
Radiochirurgie (Cyberknife-Behandlung) bei spinalen Meningeomen
Die radiochirurgische Behandlung kann als primäre Therapieform bei kleineren, schwer operativ zu entfernen Tumoren eingesetzt werden, wenn medizinische Gründe gegen eine Operation sprechen oder bei Patientenpräferenz eingesetzt werden. Bei der Cyberknife-Behandlung wird in den meisten Fällen bereits mit einer präzisen einmaligen Bestrahlung von rund 30 Minuten eine hohe Tumorkontrolle erreicht. Im ERCM wurden insgesamt über 1.000 Patienten mit spinalen oder zerebralen Meningeomen behandelt. In einigen Fällen kann eine Kombination aus Operation und Cyberknife-Therapie erforderlich sein. Dies ist der Fall, wenn Tumore so kritisch gelegen sind, dass keine Komplettentfernung sicher möglich ist. Diese Therapiekonzepte werden mit den jeweiligen neurochirurgischen Kollegen im Vorfeld der Behandlung ausführlich diskutiert und geplant.