Die Behandlung von Wirbelsäulenmetastasen sollte in der Regel fachübergreifend überwacht werden. Zur Therapie von Tumoren an der Wirbelsäule stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung, die je nach medizinischer Indikation eingesetzt werden. Bei der Therapie von spinalen Metastasen ist es von Bedeutung, die Gehfähigkeit und damit die Selbstständigkeit der Patienten zu erhalten bzw. wieder zu erlangen. Patienten können kombiniert behandelt werden mit (neuro-)chirurgischer Operation, Bestrahlung und/oder Chemotherapie. Ein modernes Verfahren ist die Radiochirurgie, die ganz gezielt die Metastasen an der Wirbelsäule zerstören kann. Dieses Verfahren hat in wissenschaftlichen Untersuchungen – auch unter Beteiligung des ERCM – gezeigt, dass es eine komfortable Methode für Patienten sein kann.
Operation bei spinalen Metastasen:
Bei Tumoren der Wirbelsäule ist die operative Entfernung des Tumors die Behandlungsmethode der ersten Wahl. Es gibt jedoch auch Umstände und Merkmale, die gegen eine Operation sprechen können – so der Allgemeinzustand des Patienten, die Prognose, das Operationsrisiko oder auch die Art des Tumors.
Strahlentherapie bei spinalen Metastasen:
Hat ein Patient mehrere (multiple) Wirbelsäulenmetastasen (spinale Metastasen), wird in der Regel eine Strahlentherapie durchgeführt. Bei der konventionellen Strahlentherapie muss fraktioniert werden, da das Rückenmark sowie die Nervenwurzeln im Strahlenfeld liegen. Die Schäden am gesunden Gewebe sollen so minimiert werden. Für Patienten können bei der Methode zwischen elf bis 25 Behandlungssitzungen über zwei bis vier Wochen notwendig sein. Die Strahlentherapie kann auch nach einer Operation erfolgen, um verbleibende mikroskopische Zellnester des Tumors auszuschalten.
Chemotherapie bei spinalen Metastasen:
Als Chemotherapie eingesetzte Medikamente, die so genannten Zytostatika, beeinflussen Vorgänge, die für das Wachstum und die Teilung von Zellen wichtig sind. Die meisten Chemotherapien wirken sich daher auf die Stoffwechsel- und Zellteilungsvorgänge von Tumorzellen als auch gesunden Zellen aus. Sie sind also nicht rein krebsspezifisch wirksam. Eine Chemotherapie kann als Tabletten oder über die Vene verabreicht werden. Häufig treten bei Patienten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Abgeschlagenheit oder Gewichtsverlust auf. Eine Chemotherapie wird oft mit anderen Therapieverfahren kombiniert.
Radiochirurgie bei spinalen Metastasen:
Eine moderne Alternative in der Therapie von Wirbelsäulentumoren ist die Cyberknife-Methode. Die sehr präzise Radiochirurgie kann den Tumor im Gegensatz zur herkömmlichen Strahlentherapie hochdosiert in einer meist einmaligen Anwendung erfolgreich zerstören. Das gesunde, empfindliche Gewebe im Bereich der Wirbelsäule und des Rückenmarks wird geschont. Krebspatienten können mit der Cyberknife-Technologie gut behandelt werden, wenn die strengen Radiochirurgie-Kriterien erfüllt sind. So müssen zum Beispiel die Größe, Art und Anzahl der Tumoren bzw. der Metastasen den Indikations-Vorgaben entsprechen.