Aderhautmelanome

Das ERCM hat bereits über 800 Patienten mit einem Aderhautmelanom behandelt und bietet damit weltweit die umfassendste radiochirurgische Erfahrung mit dieser Krebserkrankung.

Mit der Cyberknife-Technologie wird das Aderhautmelanom ambulant und ohne chirurgischen Eingriff behandelt. Ein stationärer Krankenhausaufenthalt ist nicht erforderlich. Für Patienten bedeutet dies, dass sie ihren gewohnten Tagesablauf beibehalten können. Im Anschluss an die Behandlung kann in den meisten Fällen den gewohnten Aktivitäten nachgegangen werden.

Die Behandlungsindikation wird in enger Abstimmung mit den Kollegen der Augenklinik der Universität München (LMU) gestellt. Im Einzelfall wird dabei entschieden, ob eine Cyberknife-Behandlung die beste und sicherste Therapieoption ist.

Das Aderhautmelanom eines 61-jährigen Patienten vor der Cyberknife-Behandlung.

Das Aderhautmelanom 20 Monate
nach der Cyberknife-Behandlung.
Im Ultraschallbild sieht man nur
noch eine kleine Narbe im Vergleich
zu vorher.

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Cyberknife-Technologie zur Behandlung des Aderhautmelanoms

Dieses Video zeigt eine Aderhautmelanombehandlung in Kooperation mit der Universitätsaugenklinik München. Bisher wurden im ERCM schon über 700 Patienten mit dieser Methode behandelt.

Definition Aderhautmelanom

Das Aderhautmelanom ist ein anfangs flach wachsender Tumor, der sich zunehmend wölbt, wobei er die über ihm liegende Netzhaut abhebt. Der meist einseitig auftretende Tumor kann sich an unterschiedlichen Stellen im Auge ausbilden, unter anderem am hinteren Augenpol. Die jährliche Neuerkrankungsrate liegt bei 7 Patienten von 1 Million Menschen.

Symptome des Aderhautmelanoms

Anfangs haben die Patienten meist keine Beschwerden, mit zunehmender Tumorgröße macht sich der Tumor durch eine verminderte Sehleistung oder einen Schatten im Gesichtsfeld bemerkbar. Selten ist eine Augendrucksteigerung oder ein Durchbruch des Tumors durch die Lederhaut zu beobachten.

Diagnose des Aderhautmelanoms

Zur Untersuchung und Diagnose wird das Auge zunächst mittels direkter und indirekter Ophthalmologie untersucht. Zusätzlich wird eine Ultraschallsonographie durchgeführt, um Tumorhöhe (Prominenz), das Binnenecho (Reflektivität), das Vorhandensein von Gefäßen (Vaskularisierungszeichen) sowie eine Netzhautablösung (exsudative Ablatio retinae) abzuklären. Mit einer Angiographie des Augenhintergrunds lassen sich tumoreigene Gefäße darstellen. Bei der Dia­gnosestellung haben nur 1 Prozent der Patienten Metastasen. Diese finden sich häufig in der Leber.

Therapie des Aderhautmelanoms

Für Patienten mit einem Aderhautmelanom (uveales Melanom) gibt es unterschiedliche Therapien: so zum Beispiel Strahlentherapie, Strahlenchirurgie (Radiochirurgie) oder eine Operation.

Zu den modernen Therapie-Technologien zählt die Cyberknife-Radiochirurgie. Hier wird ohne Fixierung des Patienten gearbeitet, das Auge wird mittels Retrobulbär-Anästhesie ruhig gestellt. Mit der radiochirurgischen Cyberknife-Methode können neben kleinen auch mittlere bis große Melanome ohne operativen Eingriff zerstört werden. Das ERCM mit seinen erfahrenen Spezialisten bietet seinen Patienten damit eine sichere Therapie an.

Es werden auch andere strahlentherapeutische und strahlenchirurgische Verfahren zur Behandlung eingesetzt. Dazu zählen die Brachytherapie mit dem Aufbringen radioaktiver Strahlenträger (Ruthenium 106 Plaques) auf die Lederhaut des Auges, herkömmliche Linac-Strahlentherapie, die Protonentherapie und die ältere GammaKnife-Methode.

Eine früher weit verbreitete Behandlungsmethode des Aderhautmelanoms war die chirurgische Entfernung des Auges (Enukleation), insbesondere bei großen Ausgangsbefunden mit dem Ziel, eine Metastasierung des Tumors zu verhindern. Große Studien konnten jedoch keinen Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Behandlungsmethoden des Primärtumors und dem späteren Auftreten von Metastasen nachweisen.