Zur Therapie des Nierenkarzinoms stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. Ist der Tumor auf die Niere beschränkt, so können folgende Behandlungsmethoden in Frage kommen.
Operation
Wird Nierenkrebs diagnostiziert, ist eine Operation hierfür bislang das Standardverfahren. Wird der Tumor in einem frühen Stadium entdeckt und ist seine Größe beschränkt oder die andere Niere geschädigt bzw. bereits entfernt, wird die Operation Nieren erhaltend durchgeführt. Man spricht hier von einer Nierenteilresektion oder partiellen Nephrektomie. Üblicherweise wird bei der Operation jedoch die gesamte Niere entfernt, so zum Beispiel wenn der Tumor die gesamte Niere befallen hat (einfache Nephrektomie). Liegt ein größerer Tumor vor, können die Krebszellen auch im Nachbargewebe vorkommen. Dann werden auch Nebenniere und umgebende Lymphknoten entfernt (Radikale Nephrektomie).
Systemische Therapieformen Chemotherapie, medikamentöse oder Immuntherapie
Bei einem Nierenkarzinom können verschiedene Methoden systemisch angewandt werden. Eine alleinige Chemotherapie ist jedoch bei einem Nierentumor wenig wirksam, da die Tumoren oft gegen die Medikamente resistent sind. Daher müssen Kombinationspräparate eingesetzt, um Behandlungserfolge zu erzielen. Das Therapiefeld kann mit verfügbaren neueren oder bisher noch in der Testphase befindlichen Wirkstoffen erweitert werden. Im Rahmen einer medikamentösen Therapie können auch so genannte Tyrosinkinase-Inhibitoren die Prozesse zur Vermehrung blockieren und zur Rückbildung eines Tumors beitragen.
Aktive Surveillance
Bei älteren Patienten kann sich in einem frühen Tumorstadium unter strengen Bedingungen wie Alter und Begleiterkrankungen oder Lebenserwartung alternativ zu einer Operation auch für die Strategie der aktiven Überwachung entschieden werden (Active-Surveillance-Strategie). Um jedoch die Risiken für ein unkontrolliertes Tumorwachstum zu minimieren, ist eine enge Überwachung mit Bildgebung alle drei Monate notwendig. Vergrößert sich der Tumor durch plötzliches Wachstum, können die Gefahren für den Patienten steigen.
Konventionelle Bestrahlung
Die Zellen eines Nierentumors sind in der Regel strahlenunempfindlicher als Zellen anderer Tumoren. Die herkömmliche Bestrahlungstherapie, die häufig fraktioniert über mehrere Wochen verabreicht wird, ist daher meist ineffektiv.
Radiochirurgie
Die Radiochirurgie ist eine sehr präzise Bestrahlung des Tumors mit einer meist einmaligen, hohen Dosis. Ein Tumor wird durch diese sehr effektive Behandlungsmethode wirksam zerstört. Gesundes umliegendes Gewebe wird hingegen maximal geschont. In wissenschaftlichen Publikationen wird die Wirksamkeit einer Behandlung des Nierentumors mit Radiochirurgie (z.B. Cyberknife-Therapie) gezeigt. Für Patienten ist die radiochirurgische Methode komfortabel, da sie wenig belastend ist.